365 Tage ohne…

Oder: Wie ich meine Welt verändere. Na, verwirrt? 😀  Dann will ich mal ein bissel Klarheit in die Sache bringen. 12961352_985355284847340_7100870693055251926_o

In einer facebook-Gruppe bin ich letzte Woche über einen Aufruf von Kristin von PiexSu gestolpert. Ein Aufruf zu einer Challenge. Ziel dieser Challenge ist es 365 Tage keine Klamotten zu kaufen. Statt dessen soll die Kleidung genäht werden. Wieso sie diese Challenge gestartet hat, erklärt sie wunderbar auf ihrer Seite. Dort ist auch dieses Video zu sehen, für die, die nicht so gerne lesen. Wer mitmachen will, für den gibt es eine kleine fb-Gruppe. Dort kann nicht nur gequatscht werden, man bekommt auch Hilfe und Unterstützung. Zudem gibt es auch schon Unterstützer, welche den Gruppenmitgliedern Rabatt in ihren Shops anbieten. Gerade jetzt läuft auch ein kleines Gewinnspiel. Natürlich werden dort in der Gruppe auch alle offenen Fragen beantwortet. Der Start der Challenge ist heute, Montag, der 18.04.2016. Jeden Montag bis nächstes Jahr wird über die Fortschritte geredet, genähte Kleidung gezeigt und über die Erfahrungen berichtet.

Wie verändere ich damit aber meine kleine Welt? Nun, wer selber näht und handarbeitet, kommt irgendwann nicht darum herum über gewisse Dinge nachzudenken. Darüber, dass in einer Welt mit endlichen Ressourcen kein unendliches Wachstum möglich ist. Konsum scheint der Antrieb unserer Wirtschaft zu sein. Um die Menschen zum kaufen zu bewegen, werden die Sachen immer billiger. Damit die Umsätze der Unternehmen aber weiter wachsen können, wird woanders gespart. Bei den Menschen. Die Arbeiter werden immer weiter ausgebeutet. Und wenn das hier bei uns nicht möglich ist, geht man dahin, wo die Menschen noch mehr ausgenutzt werden können. In Sachen Kleidung ist das z.B. in Bangladesch oder China der Fall. Leider nutzt es auch nicht unbedingt wenn man nur noch Markenkleidung kauft, statt in einen Klamottendiscounter zu gehen. Denn sehr oft werden die Teile in der gleichen Fabrik, unter den gleichen Bedingungen hergestellt. Und die kleine Näherin hat davon nicht mehr in der Börse. Trotz allem kann unser Konsumverhalten ein wenig ändern. Wer selber näht, häkelt oder strickt achtet nach einiger Zeit immer bewusster auf die Herkunft und die Qualität der Materialien. Und wenn immer mehr anfangen, darauf zu achten, deswegen nicht mehr kaufen, sondern selber machen, oder bewusster einkaufen, ändert sich vielleicht auch irgendwann der Umgang mit den Menschen und der schönen blauen Kugel, auf der wir leben. Anfangen können wir nur vor unserer Haustür, bei uns selber. Eben in unserer kleinen Welt. Im kleinen anfangen etwas zu ändern, unsere Fähigkeiten und Möglichkeiten nutzen, soweit es uns möglich ist. Deswegen finde ich die Idee der Challenge einfach gut.

Zusätzlich ist es ein ganz toller Anreiz für mich persönlich. Will ich doch schon lange mehr für mich selber nähen. Ich träume von Kleidung die mir wirklich passt, die individuell ist, in der ich mich wohl fühle. Diese finde ich aber nur selten in den Geschäften. Natürlich gibt es für mich Grenzen. Zu den von Kristin aufgeführten Ausnahmen, zähle ich z.B. noch Jeanshosen. Überhaupt finde ich Hosen nicht einfach zu nähen. Diese werde ich wohl weiter kaufen. Aber ich werde mich auch an das Thema ran tasten. Wer weiß, vielleicht lerne ich ja noch was? Zuerst aber hätte ich gerne ein paar neue Shirts. Und der Rock vom letzten Jahr soll auch nicht alleine bleiben. Vermutlich werde ich es nicht schaffen, jeden Montag etwas zu berichten, aber ich werde mich anstrengen, dass ich so oft wie möglich zu der Challenge etwas beizutragen habe. Dann freue ich mich jetzt auf ein interessantes Jahr!