Ist der Sommer schon vorbei???

Wann sind die Tage so kurz geworden? Wann habe ich die Heizung angestellt? Wer hat die Blätter am Baum angemalt?

Nun, es ist ja nicht so, dass ich die Zeichen der Zeit nicht sehen würde. Auch das Datum sagt, dass der Herbst angefangen hat. Und trotzdem habe ich das Gefühl, dass ich erst gestern noch eine Schüssel Erdbeeren auf meinem Balkon gepflückt habe.  Und auch jetzt erfreuen mich die Pflanzen mit wunderschönen, großen Blüten.  Leider werden aus diesen Blüten nur noch selten große, rote Früchte. Kühle Nächte und feuchte Witterung lassen sie meist schneller faulen als reifen. Meine Gurkenpflanze hat im August auch nochmal richtig Gas gegeben.  Aber plötzlich werden die Blätter braun und unansehnlich.  Nun ja, mittlerweile habe ich sowieso mehr Appetit auf etwas deftigeres. Was mich betrifft, ist das immer ein Zeichen dafür, dass die Jahreszeit sich ändert. 😀

In diesem Sommer bin ich viel mit den Hunden gelaufen. Denn das hilft mir, den Kopf frei zu kriegen. Meine Gedanken haben mich in diesem Jahr mehr als sonst beschäftigt. Da brauchte es hin und wieder eine schöne Fernsicht , um das Gedankenkarussel zu stoppen. Und ich finde es immer wieder spannend zu beobachten, was und wie viel Leben um einen herum ist. Manchmal hat man Glück und das entdeckte Tier hält lange genug still, damit ich es fotografieren kann. So wie diese hübsche Eidechse hier.  Einmal war mir eine Ringelnatter behilflich und hat einen Laubfrosch für mich festgehalten, damit ich ihn fotografieren kann. Ohne die Natter hätte ich ihn sicher nicht bemerkt.  Na? Könnt ihr die beiden sehen?  Ohne Blitzlicht sind die Konturen etwas besser. Der Frosch ist anschließen übrigens entkommen. 😉

Auch andere Tiere haben den Naturliebhaber in mir erfreut. Noch vor einigen Jahren war ich dankbar, wenn ich mal EINEN Hasen gesehen habe.  Aber der Bestand hat sich etwas erholt, und so kann man auch mal mehrere Hasen beim abendlichen rumtoben beobachten.  Wenn meist auch nur aus der Ferne, da sie doch sehr aufmerksam sind. Gestresste Rehmütter sind da weniger aufmerksam.  Diese Ricke hier war so vertieft beim äsen, dass sie weder mich noch die Hunde bemerkt hat. Kitze groß ziehen, kostet Kraft. Da muss man jede Gelegenheit zur Nahrungsaufnahme so gut wie möglich nutzen. Irgendwann sind die süßen Kleinen ja groß, dann wird es einfacher. 

Eichhorn  und Blindschleiche  habe ich ebenfalls oft beobachtet. Und, wenn möglich, wurden meine Fotoobjekte genau von den Hunden in Augenschein genommen.  Könnte sich ja um etwas essbares handeln… 😉  Im August hat dann auch noch ein Paar Ringeltauben in der Linde, gegenüber von meinem Balkon, ein Nest gebaut und angefangen zu brüten. Die haben anscheinend auch nicht daran geglaubt, dass der Sommer schon vorbei ist.  Sturm und Regen haben sie getrotzt, sind stur auf dem Nest sitzen geblieben, um dann zwei Küken mit lächerlich großen Schnäbeln in diese Welt zu verhelfen.  Mittlerweile habe ich die Altvögel seit zwei Tagen nicht mehr gesehen. Nach vielem Flauschfederzupfen und Flügelschlagen, hat der Ringeltaubennachwuchs heute die ersten Flugversuche unternommen.  Ich bin gespannt, wann sie den Baum verlassen. Irgendwie sind sie mir ja ans Herz gewachsen. Auch wenn ich nichts gegen Taubenbrüstchen in einer schönen Pilzrahmsoße einzuwenden hätte – *hüstel* – so wird es mir doch sicher fehlen, sie nicht mehr zu beobachten.

Apropos Pilze…. Gibt es davon nicht Unmengen dieses Jahr zu finden? Man hat das Gefühl, die treten ständig in Rudeln auf.  Auch der Holunder scheint einen für das letzte, schlechte Jahr entschädigen zu wollen.  Irgendwie bin ich ständig etwas am sammeln. 

Ja, ok, ich habe es kapiert. Der Sommer ist zu Ende und der Herbst hat angefangen. Zeit, meinen Balkon aufzuräumen und den Gartenstuhl auf den Speicher zu verstauen. Genießen wir noch ein wenig die Zeit der warmen Tage und kühlen Nächte, bevor es ungemütlich wird. Aber dann habe ich auch wieder mehr Zeit zum schreiben. Schließlich gibt es viel zu erzählen! 🙂