Was wächst denn da? – Die Knoblauchrauke

Vor knapp zwei Wochen habe ich Bärlauch gesammelt. Das allererste Mal! Hier, in der Umgebung, wo mich meine Hunderunden immer herführen, wächst kein Bärlauch. Oder er hat sich bisher erfolgreich vor mir versteckt. Meine liebe Freundin Andrea hat mich dann mit zu ihrer Bärlauch-Sammelstelle genommen. Wirklich unglaublich, wie so ein paar doch unscheinbare Blätter einen Menschen in Verzücken versetzen können 😀  Vielen lieben Dank, Andrea! Die Bärlauch-Butter schmeckt hervorragend!

Ohne den Bärlauch musste ich die letzten Jahre jedoch nicht auf leckere Kräuterbutter mit Knoblaucharoma verzichten. Es gibt da eine Pflanze, welche man ersatzweise dafür nehmen kann. Und dieser Ersatz ist keineswegs schlechter! Es handelt sich hierbei um die Knoblauchrauke.  Sehr oft wächst sie an den Straßenrändern. Vom Aussehen erinnert sie mich ein wenig an eine Brennnessel. Nur dass die Blätter etwas runder und die Ränder nicht so spitz gezahnt sind. Das Grün ist ein wenig heller. Und auch Härchen sucht man auf den Blättern der Knoblauchrauke vergebens. Weder sind dort welche zur Zierde, noch zum brennen. Die Form der Blätter ist ganz jung noch etwas runder.  Erst wenn die Pflanze größer wird, werden die Blätter etwas spitzer in der Form. Beim Pflücken sollte man aber etwas aufpassen, da sie oft direkt neben Brennnesseln wachsen. Da greift man dann leicht rein. 😉 Um zu testen, ob man wirklich die Knoblauchrauke vor sich hat, zerreibt man einfach ein paar Blätter in der Hand. Dann kann man das leichte Knoblaucharoma wahrnehmen, was die Pflanze für uns interessant macht.

Die weißen Blüten sehen wirklich reizend aus. Und so macht die Knoblauchrauke auch in der Vase eine gute Figur.  Ich würde die Vase aber in der Küche stehen lassen, da der Knoblauchduft immer intensiver wird. Länger als einen Tag bleibt der Strauß bei mir aber nicht stehen. Denn dann rupfe ich die Blätter einfach ab, wasche sie, lasse sie eine Runde in der Salatschleuder drehen und mache mich daran, sie zu zerhacken.  Hier sieht man noch einmal genau die Form der Blätter.  Kurz darauf sehen sie dann so aus . Jetzt duftet es sehr intensiv nach Grün und Knoblauch. Und die Kräuter haben nun die perfekte Form um sie über die weiche Butter zu streuen.  Noch etwas Salz und einen Spritzer Zitronensaft dazu, und dann nur noch rühren.  Wer mag, kann die Kräutermischung auch noch etwas mit jungen Gierschblättern oder Sauerampfer verfeinern. Da stehen den Geschmacksknospen viele Möglichkeiten zur Verfügung! Auf die gleiche Weise habe ich auch meine Bärlauchbutter hergestellt. Dann nur noch in passende Töpfchen verteilen,  Deckel drauf, beschriften  und bis zum nächsten Grilleinsatz in den Tiefkühler damit. Auf dem Foto kann man übrigens sehen, wie ich meine Gefrierdosen beschrifte. Dafür nehme ich einfach übrig gebliebenes Malerkrepp. Es ist billig, mit Kugelschreiber zu beschriften, klebt auf den meisten Oberflächen und, wenn man ein Ende etwas umlegt, hat man auch gleich einen Griff zur einfachen Entfernung. Aber wichtig ist immer noch der Inhalt. Und die Kräuterbutter schmeckt einfach sabbermäßig lecker!

Für mehr Informationen über die Knoblauchrauke, welche auch noch sehr gesund ist, mache ich jetzt noch ein bissel Werbung für ein paar Seiten, welche ich für gut befinde.

Das Heilkräuterlexikon  und die Wildpflanzenliebe sind da sehr informativ.

Und nun, husch! Ab in die Natur mit Dir! Es lohnt sich! Bei der Gelegenheit nimm noch ein paar Löwenzahnblüten mit. Der Honig-Vorrat muss aufgefüllt werden 😉

Im Pilze-Sammel-Rausch

*Beitrag enthält Werbung durch Verlinkung zu weiterführenden Informationen*  Ich bin im Pilze-Sammel-Rausch. Nach dem letzten, sehr enttäuschenden Jahr, beschenkt uns die Natur in diesem Jahr mit Pilzen aller Art und in rauen Mengen. Im August fing es langsam an. Ein paar auffällige, allerdings mir unbekannte Arten machten den Anfang.

Eine Täublingsart?

Aber man muss ja nicht unbedingt die Namen kennen, um die Schönheit zu bewundern. Und außer fotografieren, ist das bitte das einzige, was man mit unbekannten Pilzen machen sollte. Ich kann es einfach nicht oft genug sagen: Kennst du den Pilz nicht, dann lasse ihn im Wald! Und er muss auch nicht umgetreten oder anderweitig zerstört werden. Zu oft sehe ich zertrampelte Pilze am Wegesrand. Wieso macht man so etwas? Ich werde das nie verstehen. Dabei macht es viel mehr Freude, die unterschiedlichen Formen zu erkunden, bewundern und im Bild festzuhalten.

Weiße Pilzschönheiten im dunklen Forst

Gesammelt habe ich dann aber wieder die mir vertrauten und bevorzugten Arten, über welche ich bereits in meinem Beitrag Pilze sammeln gesprochen habe. Und in diesem Jahr gab es reichlich von meinen Lieblingen zu finden. Jede Menge Hexenröhrlinge waren dabei. Und natürlich die allseits beliebten Maronen. Aber auch die Birkenrotkappe und der Birkenpilz haben sich hier und da gezeigt.

Flockenstieliger Hexenröhrling

Maronen-Röhrling

Birkenrotkappe

 

Birkenpilz im Netzschleier

Zwischendurch hat mir immer mal wieder ein vorwitziger Fliegenpilz ein Lächeln ins Gesicht gezaubert.

Junger Fliegenpilz

 

 

 

 

 

Oder ich habe mir mal eine andere Sorte genauer angesehen. So etwas wie den Gold-Röhrling zum Beispiel. Das soll ein sehr schmackhafter Speisepilz sein. Jedoch mag ich die immer schleimige Hutschicht nicht so wirklich. Wegen dem schleimigen Hut, dem Ring am Stiel und dass er nur unter Lärchen zu finden ist, machen ihn zu einem Pilz, welchen man leicht erkennen kann. Für denjenigen, der ihn in seinen Korb legen will, deswegen mal ein paar genauere Bilder.

Goldröhrling mit schleimiger Hutschicht

Goldröhrling mit erkennbarem Ring am Stiel

Röhren des Goldröhrlings

 

 

 

 

 

Neben dem Pfifferling ist der heimliche Favorit jedoch immer noch der Steinpilz.

Ein perfekter Steinpilz

Nicht immer sehen sie so schön und perfekt aus. Meist haben die Exemplare des Herrenpilzes, wie er auch heißt, deutliche Fraßspuren. Aber da kann man drumherum schneiden. 😀

Gesammelte Pilze

Wenn ich genug getrocknet habe, oder der Beutel besonders gut gefüllt ist, landet auch schon mal eine bunte Mischung verschiedenster Pilze mit Zwiebeln und ein paar Eiern in der Pfanne. Schnell, einfach, sättigend und echt lecker!

Zwiebel anbraten, Eier aufschlagen, geschnittene Pilze bereit stellen

Die Pilze zu den Zwiebeln geben, gut salzen, bissel Pfeffer dazu. Eier mit Petersilie und Majoran verklempern

Wenn Pilze und Zwiebel schön braun sind…

 

 

…die Eier dazu kippen, kurz verrühren und stocken lassen, evt. wenden.

Mit Baguette oder Toast genießen. Guten Appetit!

 

 

Nach so einer Mahlzeit hat man dann auch wieder genug Energie für eine neue Sammelrunde. Weil, der Hallimasch ist mittlerweile auch ans Licht gekommen!

Hallimasch

 

 

Wenn man Glück hat, haben sie sich Rückenfreundlich auf einem alten Baumstamm angesiedelt.

Ein Baumstamm voller Hallimasch

 

 

Aber meistens wachsen sie auf der Erde auf und an Baumstümpfen.

Hallimasch auf einem Baumstumpf

Solange genug vorhanden sind, um die Körbe zu füllen, ist alles in Ordnung 🙂

Körbe voller Hallimasch

Wie Hallimasch verarbeitet werden, habe ich hier beschrieben. Mit den Hallimasch ist das Pilzejahr dann auch langsam zu Ende. Natürlich findet sich hier und da immer noch ein besonderes Exemplar. Ob nun essbar, oder einfach nur schön anzusehen, ist fast schon egal. Jedenfalls für mich. Denn an dem Pilz-Rührei habe ich mich doch ein wenig überfuttert 😀  Trotzdem habe ich mich sehr über meine allererste Krause Glucke gefreut!

Krause Glucke mit Handy zum Größenvergleich

Leider war sie schon älter. Deswegen habe ich sie stehen gelassen. Sie soll aber sehr gut schmecken! Beim nächsten Mal habe ich vielleicht mehr Glück. Dann werde ich ein paar Scheiben davon in die Pfanne befördern und probieren.

Sie wachsen übrigens immer unter Kiefern. Bei der Größe sind sie auch gut zu sehen!

 

Hin und wieder macht es ja auch Spaß mal den Kopf zu heben und die Aussicht zu genießen. Weil, es ist Herbst! Die Zeit des bunten Laubes, blauen Himmels und der erdigen Gerüche. Eine Zeit, die viel zu schnell vorbei geht. Hach, ich liebe den Herbst!

Herbstwald

 

Ist der Sommer schon vorbei???

Wann sind die Tage so kurz geworden? Wann habe ich die Heizung angestellt? Wer hat die Blätter am Baum angemalt?

Nun, es ist ja nicht so, dass ich die Zeichen der Zeit nicht sehen würde. Auch das Datum sagt, dass der Herbst angefangen hat. Und trotzdem habe ich das Gefühl, dass ich erst gestern noch eine Schüssel Erdbeeren auf meinem Balkon gepflückt habe.  Und auch jetzt erfreuen mich die Pflanzen mit wunderschönen, großen Blüten.  Leider werden aus diesen Blüten nur noch selten große, rote Früchte. Kühle Nächte und feuchte Witterung lassen sie meist schneller faulen als reifen. Meine Gurkenpflanze hat im August auch nochmal richtig Gas gegeben.  Aber plötzlich werden die Blätter braun und unansehnlich.  Nun ja, mittlerweile habe ich sowieso mehr Appetit auf etwas deftigeres. Was mich betrifft, ist das immer ein Zeichen dafür, dass die Jahreszeit sich ändert. 😀

In diesem Sommer bin ich viel mit den Hunden gelaufen. Denn das hilft mir, den Kopf frei zu kriegen. Meine Gedanken haben mich in diesem Jahr mehr als sonst beschäftigt. Da brauchte es hin und wieder eine schöne Fernsicht , um das Gedankenkarussel zu stoppen. Und ich finde es immer wieder spannend zu beobachten, was und wie viel Leben um einen herum ist. Manchmal hat man Glück und das entdeckte Tier hält lange genug still, damit ich es fotografieren kann. So wie diese hübsche Eidechse hier.  Einmal war mir eine Ringelnatter behilflich und hat einen Laubfrosch für mich festgehalten, damit ich ihn fotografieren kann. Ohne die Natter hätte ich ihn sicher nicht bemerkt.  Na? Könnt ihr die beiden sehen?  Ohne Blitzlicht sind die Konturen etwas besser. Der Frosch ist anschließen übrigens entkommen. 😉

Auch andere Tiere haben den Naturliebhaber in mir erfreut. Noch vor einigen Jahren war ich dankbar, wenn ich mal EINEN Hasen gesehen habe.  Aber der Bestand hat sich etwas erholt, und so kann man auch mal mehrere Hasen beim abendlichen rumtoben beobachten.  Wenn meist auch nur aus der Ferne, da sie doch sehr aufmerksam sind. Gestresste Rehmütter sind da weniger aufmerksam.  Diese Ricke hier war so vertieft beim äsen, dass sie weder mich noch die Hunde bemerkt hat. Kitze groß ziehen, kostet Kraft. Da muss man jede Gelegenheit zur Nahrungsaufnahme so gut wie möglich nutzen. Irgendwann sind die süßen Kleinen ja groß, dann wird es einfacher. 

Eichhorn  und Blindschleiche  habe ich ebenfalls oft beobachtet. Und, wenn möglich, wurden meine Fotoobjekte genau von den Hunden in Augenschein genommen.  Könnte sich ja um etwas essbares handeln… 😉  Im August hat dann auch noch ein Paar Ringeltauben in der Linde, gegenüber von meinem Balkon, ein Nest gebaut und angefangen zu brüten. Die haben anscheinend auch nicht daran geglaubt, dass der Sommer schon vorbei ist.  Sturm und Regen haben sie getrotzt, sind stur auf dem Nest sitzen geblieben, um dann zwei Küken mit lächerlich großen Schnäbeln in diese Welt zu verhelfen.  Mittlerweile habe ich die Altvögel seit zwei Tagen nicht mehr gesehen. Nach vielem Flauschfederzupfen und Flügelschlagen, hat der Ringeltaubennachwuchs heute die ersten Flugversuche unternommen.  Ich bin gespannt, wann sie den Baum verlassen. Irgendwie sind sie mir ja ans Herz gewachsen. Auch wenn ich nichts gegen Taubenbrüstchen in einer schönen Pilzrahmsoße einzuwenden hätte – *hüstel* – so wird es mir doch sicher fehlen, sie nicht mehr zu beobachten.

Apropos Pilze…. Gibt es davon nicht Unmengen dieses Jahr zu finden? Man hat das Gefühl, die treten ständig in Rudeln auf.  Auch der Holunder scheint einen für das letzte, schlechte Jahr entschädigen zu wollen.  Irgendwie bin ich ständig etwas am sammeln. 

Ja, ok, ich habe es kapiert. Der Sommer ist zu Ende und der Herbst hat angefangen. Zeit, meinen Balkon aufzuräumen und den Gartenstuhl auf den Speicher zu verstauen. Genießen wir noch ein wenig die Zeit der warmen Tage und kühlen Nächte, bevor es ungemütlich wird. Aber dann habe ich auch wieder mehr Zeit zum schreiben. Schließlich gibt es viel zu erzählen! 🙂